Rotkreuzschulen: Pflegeschule Erding

Exkursion in die Frauenklinik

Erding I 26.04.2023

Die generalistische Pflegeausbildung befähigt, pflege- und hilfsbedürftige Menschen aller Altersstufen zu versorgen. „Dazu gehören auch die Allerjüngsten, die neu- und frühgeborenen Babys", erklärt Pflegepädagogin Christiane Wissing und begleitete gemeinsam mit Kursleitung Saskia Weber ihre Klasse G21 zur Exkursion in das Rotkreuzklinikum München, Betriebsstätte Frauenklinik. Die auch als Taxisklinik bekannte Frauenklinik ist neben ihrer weit über die Landeshauptstadt hinaus bekannten Gynäkologie mit mehr als 3.000 Geburten die geburtenstärkste Klinik Münchens.

Nach einem sehr herzlichen Empfang mit Brezen und Kaffee gaben die Praxisanleiterinnen Ute Scheuer und Elvedina Erceg zunächst einen Überblick über die Lernmöglichkeiten in der Frauenklinik. Chefärztin Dr. Ina Rühl ließ es sich nicht nehmen, die Auszubildenden persönlich anzuleiten. Sie brachte ein gynäkologisches Übungsmodell mit, an dem sie mit den Auszubildenden eine Geburt simulierte. Die seit 1. April zur Chefärztin berufene Frauenärztin gab mit viel Begeisterung und Herzblut für die Geburtshilfe Einblicke in die Vielfalt ihres Fachbereichs.

Im Anschluss teilte sich die Klasse in zwei Gruppen zum Rundgang durch die Frauenklinik auf. Auf der Mutter-Kind-Station zeigten Scheuer und Erceg, wie mittels einer professionellen Sturzprophylaxe frischgebackene Eltern angeleitet werden, ihre Baby sicher im Bettchen zu transportieren. Im benachbarten Kreisssaal konnten die Azubis einen Blick auf eine vorbereitete Reanimations-Einheit werfen. Die offene, hochmoderne Wärme- und Reanimationseinheit wartete auf ein Frühchen aus der 28. Schwangerschaftswoche; die werdende Mutter war bereits im angrenzenden OP. Auch akustisch wurde die Geburtshilfe erlebbar - aus einem der insgesamt sechs Kreisssäle hörte man eine Frau, die ihre Wehen lautstark veratmete.

Beim Blick in die Neugeborenenüberwachungs- und Neugeborenenintensivstation, in dem die Pflegefachkräfte in beeindruckender Ruhe die winzigen Babys versorgen, erlebten die Auszubildenden die teilweise sehr aufwändige Versorgung eines Frühgeborenen. Zum Abschluss des Rundgangs demonstrierte die Praxisanleiterin die Versorgung mit Wickeln, Handling, Nabelpflege, Dokumentation, Pucken (einer Wickeltechnik) und Lagerung an einem reifen Neugeborenen.

„Die Exkursion war für uns alle sehr wertvoll. Einige unserer Azubis können sich nach der Ausbildung durchaus eine Tätigkeit in der Frauenklinik vorstellen", sagt Wissing. Für die Pflegepädagogin ist die Exkursion eine wichtige Verbindung zum bisher theoretischen, von den Auszubildenden eher abstrakt erlebten Unterricht. „Die Praxiserfahrung weckt das Interesse an der Kinderkrankenpflege", freut sie sich und plant bereits die Exkursion für die Klasse G22.


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